© 2019 Roland Vögtli.

Die Bildbetrachtung in 10 Minuten


Vorgehen:

Schritt 1, der Plan. Nehmen Sie ihre ganz individuelle momentane Interessenlage wahr. Was genau möchten Sie heute/jetzt am liebsten betrachten? Nehmen Sie einen Notizblock und notieren Sie diesen Schwerpunkt. Schauen Sie in die Checkliste Kritik, und wählen Sie idealerweise aus jedem Bereich mindestens einen Aspekt. Schreiben Sie diese untereinander auf den Notizzettel, jeweils mit zwei, drei Zeilen Leerraum dazwischen. Dann schreiben Sie ganz unten hin "Spontanbericht".

Schritt 2, die erste Betrachtung. Lehnen Sie sich zurück, richten Sie es sich bequem ein und lassen Sie das zu betrachtende Bild für min. 30 Sekunden auf der Netzhaut zergehen (bildlich gesprochen). Versuchen Sie in dieser Phase nicht zu bewerten oder gross Nachzudenken. Lassen Sie einfach den Blick im Bild herum wandern. Was geht Ihnen nun durch den Kopf? Was hat das Bild mit Ihnen gemacht? Was ist anders als bevor Sie das Bild gesehen haben. Notieren Sie sich diesen Spontanbericht.

Schritt 4, die zweite Betrachtung. Rufen Sie sich in Erinnerung auf was Sie ihren Beobachtungs-Schwerpunkt legen möchten. (Gucken Sie kurz auf den Notizzettel, erstes Wort). Tauchen Sie wieder in die Bildwelt ein, und schauen Sie das Bild mit dieser Schwerpunkt-Brille an. Welche Gedanken kommen auf? Notieren Sie diese stichwortartig.

Schritt 5, die dritte Betrachtung. Nun nehmen Sie die Aspekte aus der Checkliste welche Sie in dieser Betrachtung kommentieren möchten, einen um den anderen, und setzen diese Aspekte wie Filter vor die Nase und betrachten das Bild je mindestens 15 Sekunden so gefiltert, notieren die Gedanken und wechseln den Filter.


Feedbackstruktur
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Um die gesammelten Eindrücke in einer sinnvollen und angebrachten Weise an den Fotografen zu bringen empfiehlt es sich, zumindest die ersten 65 Lehr-Jahre, eine ziemlich standardisierte Struktur des Feedbacks zu benutzen. Dabei gilt: wenn Sie etwas nicht gut/mangelhaft finden, dann schreiben Sie das nicht, sondern erklären Sie nur was wie besser gemacht werden könnte. Alles andere bringt dem Fotografen nichts. Strukturieren Sie ihre Feedbacks, egal wie kurz oder lang, am besten in der folgenden Art:

  1. Spontane Eindrücke und Gedanken
  2. Was gefällt Ihnen am Bild?
  3. Aussagen aus der 2. und 3. Betrachtung
  4. Technische Kommentare

Bevor Sie das Feedback absenden, lesen Sie es nochmals durch und überlegen sich, was Ihnen dieses Feedback bringen würde, wenn ich es auf Ihr nächstes Bild posten würde...


Kommentar:
Mit diesen 10 Minuten Aufwand können bieten Sie ein grossartiges Feedback, und trainieren nebenbei eine Unmenge wichtigster Fähigkeiten, allen vorneweg der Wahrnehmungsschulung – dem wohl effizientesten Weg zu besseren Bildern. Sie helfen dabei dem Fotografen sich zu verbessern, helfen sich selber dabei ein besserer Fotograf zu werden, und auch die lesende Community wird Sie letztendlich mit dem posten von besseren Bildern reichlich belohnen!


Und zudem:

Auch im Alltag ist es sehr hilfreich wenn man nicht nur wahr nimmt, seine Wahrnehmung auch noch formulieren kann. Beides wird mit dieser Form der Bildbetrachtung gestärkt. Und zwar Gratis! Eine Starthilfe finden Sie in der Checkliste und einer Liste visueller Submodalitäten.

Der Fragen-Generator hilft Ihnen sinnvolle Fragen an das Bild zu stellen - und Sie lernen dabei sehr viel über die Sprache der Fotografie.

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About ME

Visionär, Träumer, Therapeut, Coach, Lehrer, Fotograf, Philosoph. Immer eine Mischung aus all dem... Meine Leidenschaft ist es, der Einfachheit zu folgen, die es dem Betrachter leicht macht, sich von der Schönheit der Alltagsgegenstände verzaubern zu lassen.

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